Donnerstag, 12. Februar 2015

Au Pair Tag

Heute, dachte ich mir, verfasse ich mal einen etwas anderen Eintrag. Ich habe den "Au Pair Tag" vor einiger Zeit auf Youtube entdeckt und mir gesagt: das mache ich, wenn ich endlich in Amerika bin! 
Sonderlich interessant wird es wahrscheinlich nicht, aber ich habe gerade nichts Besseres zu tun, also: Enjoy!





1. Briefly introduce yourself. 
Ich bin Chrissi, 20 Jahre alt, komme aus einem kleinen Dorf in Deutschland und wohne zurzeit in Fairfield, Connecticut bei der besten Gastfamilie, die man sich vorstellen kann!

2. Name three things that upset you about American kids. 
1) Ich bin überhaupt kein Fan von dem ständigen iPad-Gebrauch 
2) Hier fangen die Kinder schon im Kindergarten an, Markenklamotten zu tragen 
3) Meiner Meinung nach kriegen sie zu viel - tschuldigung für meine Ausdrucksweise - in den Arsch gesteckt und fordern dadurch auch mehr (auch wenn das eher der Fehler der Eltern ist).

3. Name three things that you will miss about the US. 
1) Serien im Original
2) Dass die Geschäfte 7 Tage die Woche geöffnet haben
3) Essen wie Trader Joe's Mac & Cheese und Pancakes, Frozen Yogurt… 

4. Mac & Cheese - yay or nay? 
Kommt drauf an. Ich war vor ein paar Wochen mit meiner Gastfamilie Mittag essen und dachte mir: "komm, nehm ich mal Mac & Cheese" - war total ekelig. Trader Joe's ist das beste! 

5. Shopping every week or saving money? 
Geld sparen. Ich gebe so gut wie nie was aus, aber ab und zu habe ich den Drang, zu 'Bed Bath & Beyond' zu fahren und mir für 60 Dollar Make-up zu kaufen. Aber das passiert nur so ein- bis zweimal im Monat, also hab ich ordentlich Kohle, hehe.

6. Extending - yes or no? 
Ich habe letztens mit meiner Gastmama darüber geredet und mich letztendlich dazu entschlossen, nicht zu verlängern. Jetzt kann ich mit Janna den Reisemonat planen, komme im warmen Sommer zurück, kann arbeiten gehen und dann für ein paar Monate nach Afrika fliegen!

7. Favorite Place to shop at? 
Bed Bath & Beyond - ich schmeiße mein Geld gerne für Shampoo, Wimperntusche und so ein Zeug zum Fenster raus.

8. In your opinion, have you changed as a person so far? 
Ich habe das Gefühl, ich bin offener geworden und probiere häufiger Neues aus (hauptsächlich Essen, haha). So richtig werde ich das wahrscheinlich erst merken, wenn ich wieder zu Hause in meinem gewohnten Umfeld bin. Aber es kann nur positiv sein!

9. Will you continue to watch American TV shows in English when you are back home? 
Auf jeden Fall, wenn ich die die Möglichkeit dazu habe. Einem fällt das gar nicht auf, weil man die deutsche Synchronisation so gewohnt ist, aber es ist furchtbar! Ich hin froh, dass ich alle Gilmore Girls Staffeln auf DVD habe und sie mir im Original angucken kann.

10. Tell us about one experience you had with your kids that you find worth sharing? 
Mir fällt gerade nichts Bestimmtes ein, aber ich bin einfach froh, dass die beiden so liebevoll und kuschelbedürftig sind. Wir singen immer zusammen im Auto, sie knutschen mich ab, wir lachen viel und es ist einfach schön.

11. What is one place/ state/ city that you would recommend to current or future au pairs? 
Na ja, ich bin noch nicht allzu viel rumgekommen, aber ich mag das Zentrum von Washington DC, wo die ganzen Museen sind, ich fand Amelia Island in Jacksonville, Florida total schön und ich liebe Connecticut im Herbst!




Chrissi 



Sonntag, 1. Februar 2015

Halbzeit

Halbzeit!
Heute vor 6 Monaten habe ich mit den anderen Mädchen gezittert - das erste Treffen mit unseren Gastfamilien stand uns bevor.



Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich mir fast in die Hose gemacht habe  vor Aufregung. Dann habe ich mich über den Tisch gelehnt, um aus dem Bürozimmer zu gucken und da waren sie: meine Gastmama mit dem schlafenden S. auf dem Arm und L.
Ich bin aufgesprungen, habe sie in den Arm genommen und wir haben uns auf den Weg zu meinem neuen Zuhause gemacht.



Sie haben mir mein liebevoll eingerichtetes Zimmer gezeigt:

(ohne mich in dem Bett, versteht sich)


und dann ging es mit der ganzen Familie zum Strand:



Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen! Ich hatte von Anfang an so ein gutes Gefühl, was meine Familie angeht und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, sie sind noch viel toller, als ich gedacht hatte! Meine Gastmama und ich haben uns von vornherein total gut verstanden und in den letzten Wochen hat sich gezeigt, was für ein lieber Mensch sie ist. Ich habe nie über Disney World geschrieben, weil es nicht so super toll war, wie ich erwartet hatte - genau zu dem Zeitpunkt hatte ich ein totales Tief. Ein bisschen Heimweh, Selbstzweifel, Zukunftsängste. Ich hab jeden Abend heulend in meinem Bett gelegen und musste mich tagsüber richtig zusammenreißen. Das ist natürlich nicht einfach so an meiner Gastfamilie vorbeigegangen, aber ich wollte während unseres Urlaubs nicht daüber reden. Zurück in Fairfield hat mich dann das schlechte Gewissen gepackt und ich dachte nur: Ich habe denen den Urlaub versaut. Es war an der Zeit für ein Gespräch!
Mir ist es normalerweise zu unangenehm, über ernstere Themen zu sprechen, aber das war ich ihnen schuldig. Ein paar Tage später standen K. und ich dann also in der Küche und haben über alles Mögliche geredet und sie hat genau die richtigen Worte gefunden, um mich aufzumuntern. Sie unterstützt mich und hilft mir so viel, ich bin ihr einfach nur dankbar. Vor ein paar Tagen haben wir uns über andere Au Pairs unterhalten, denen es in ihren Familien nicht so gut geht und ich meinte dann zu ihr: „I‘m so lucky!“
Dann fing sie an: „No, I‘m lucky! I‘m so glad you are my au pair, I love you!“ Dann hat sie mich in den Arm genommen und angefangen zu weinen. „You‘re so nice and normal and I‘m so glad you‘re not a crazy party chic!“ Ja, das war sehr schön. 
Erinnert ihr euch noch daran, wie ich am Anfang meinte, mit meinem Gastpapa wäre es irgendwie komisch? Das ist deutlich besser geworden. Wir haben ein paar mal Scrabble gespielt, was mit ihm total Spaß macht und er kann echt witzig sein. Und er sorgt sich auch sehr viel; fragt immer, wie es zu Hause bei meiner Familie läuft, wie das College ist etc. und ich verstehe mich mittlerweile ganz gut mit ihm, worüber ich sehr froh bin. 
L. hat im Moment eine ziemlich anstrengende Phase, weil sie wegen jeder Kleinigkeit die Nerven verliert, rumzickt und ab und zu weniger Respekt zeigt, als sie sollte. Ich habe mit ihr darüber geredet und sie hat sich aufrichtig entschuldigt, aber es hat sich nicht wirklich viel geändert. Das ist aber nur eine Seite. Sie ist sehr liebevoll und süß und ich hab sie unheimlich lieb. Wir kuscheln abends öfter in ihrem Bett, sie knutscht mich ab, wir lachen zusammen und dann will sie mich nie gehen lassen. 
S. ist nach wie vor der süßeste und witzigste Junge, den ich kenne. Wenn ich ihn von der Schule abhole, kommt er immer auf mich zugelaufen und klettert auf mir rum. Als wir letztens zur Toilette gegangen sind, habe ich ihn gefragt, ob er einen Job hatte (sowas wie Wettermann, Lehrer-Helfer etc.), meinte er: „No. But sometimes I like to close my eyes and imagine what it‘d be like when summer does come“ - das ist der Anfang von dem Lied „In summer“ von Frozen. Ich wusste gar nicht, wovon er redet, bis er angefangen hat zu singen. Er ist auch immer ganz kuschelig, seine Mimik ist „priceless“ und er bringt mich einfach jeden Tag zum Lachen.
Die Vorstellung, die alle in einem halben Jahr hier zurücklassen zu müssen und nicht zu wissen, wann wir uns wiedersehen ist furchtbar deprimierend. 
6 Monate sind vergangen, 6 Monate liegen noch vor mir und ich plane, die Zeit auszunutzen und zu genießen!
So, jetzt möchte ich noch ein paar Fotos und witzige Momente mich euch teilen:

Meine Gasteltern waren vor Kurzem mit deutschen Freunden essen und  plötzlich bekomme ich von K. eine SMS: „Ihre Mutter säugt Schweine.“

S. auf dem Weg zur Schule: „There‘s a mermaid pooping out stop signs.“

Die Uni hat letztens wieder angefangen und mein Lehrer sieht ziemlich gut aus. Ich kam also nach Hause und meinte zu K. „And my teacher is really attractive“, sie: „Chrissi is in love!“ und L. hat richtig angefangen zu kichern und fand das ganz witzig.

S.: „I wanna do Chrissi‘s nails!"
K.: „Why?“
S.: "To make her look prettier."
K.: "Good luck."

Und vor ein paar Tagen haben wir alle zusammen Krafttraining auf dem Küchenboden absolviert, das war auch ziemlich witzig.

Animal Kingdom, Disney World

Amelia Island, Jacksonville, Florida




Fahrrad fahren! *___*

Elsas Eispalast

Dinner im Ballsaal des Biests

Die Rose aus "Die Schöne und das Biest"



Epcot, Deutschland (nicht sehr gut getroffen, finde ich)


Auf dem Weg nach Hause



Ach, es ist einfach toll hier und ich kann es nicht oft genug sagen: ICH HABE SO EIN RIESEN GLÜCK MIT MEINER FAMILIE!!!



Chrissi